Zeitgenössischer Kunst neue Räume öffnen und besonders interessanten Künstlern aus der Region ein attraktives Forum bieten, das nicht nur Ausstellungsort, sondern darüber hinaus auch Kommunikationsplattform sein soll - das ist das Anliegen, das Franz Mayer mit der "Galerie M am Deutschen Tor" verbindet. So, wie sich die Firmengründer des Unternehmens Gummi-Mayer seit jeher mit ihrer Heimat verbunden fühlten und Geschäftliches mit Kunstsinnigem verwoben, so sieht sich auch die jetzige Unternehmergeneration in kulturpolitischer Verantwortung über die Firmenbelange hinaus. Deshalb wurde das Wohn- und Geschäftshaus der Vorfahren - heute Sitz der GM Projektverwaltung - um eine 160 Quadratmeter große Galerie mit sechs Licht durchfluteten Räumen bereichert. Die Galerie M befindet sich im zweiten Stock des alten Sandsteingebäudes, das Vergangenheit und Gegenwart auch architektonisch vereint, weil sich hinter der modernen Eingangstür noch das historische Portal befindet, durch das man über den restaurierten Treppenaufgang in die Kunsträume gelangt. Zwei Mal im Jahr ist die Galerie M, die 2009 eröffnet wurde, nun Dreh- und Angelpunkt spannender Ausstellungen, die sich vor allem der Malerei und Fotografie - gerne in Verbindung mit Bildhauerei - widmen und trotz der regionalen Verankerung neue Sichtweisen und Horizonte erschließen wollen. Dabei sieht sich Franz Mayer als Kunstförderer, -verführer und -vermittler, der die schwierige Gratwanderung zwischen Provokation und Mainstream wagen und auch Verständnis für weniger gefällige Werke wecken will. Gerade deshalb legt er großen Wert auf die Gegenwart und aktive Beteiligung der Künstler. Im Rahmen öffentlicher, privater und schulischer Veranstaltungen soll ihnen die Möglichkeit gegeben werden, während der laufender Ausstellungen selbst über ihre Arbeit zu sprechen und so auch Menschen, die in ihrem Alltag wenig Berührungspunkte mit der Kunst haben, für künstlerische Sichtweisen zu öffnen. "Schöne Räume allein reichen nicht aus", meint Franz Mayer. "Es ist auch wichtig, an die Kunst herangeführt zu werden". Brigitte Schmalenberg, Oktober 2011